Samstag, 20. Juni 2015

Elternblogger und Twitterpärchen - Mein Beitrag zur #maennerrollen-Blogparade



Auf's letzte Knäppchen komme ich nun doch noch dazu, einen Beitrag zu Betties Blogparade #maennerrollen zu schreiben. Ich muss zugeben, ich habe mich vom Thema erst gar nicht angesprochen gefühlt, weil für den Papa Pelz und mich Internet, Bloggen, Twitter und Co. einfach zum Alltag gehören und wir es beide "täglich tun". ;-) Also fragte ich Bettie, was bzw. ob ich überhaupt etwas dazu beitragen könnte. Schließlich kann ich nicht einfach schreiben: "Wir bloggen beide. Alles schick. Punkt." Sie war so lieb, mir ein paar Fragen zu schicken (Danke noch mal an dieser Stelle! ;-)). Ich werde euch also was erzählen von unserem "mysteriösen Leben" als Elternblogger und Twitterpärchen.

Lang, lang ist's her - und doch irgendwie erst gestern


Mein Blog "änny can't sleep" besteht bereits seit 2010. Ich komme also ursprünglich nicht aus der "Elternbloggerszene". Alles begann bei mir damit, dass ich (wie ihr ja auch in meiner Bio nachlesen könnt) ein Ventil suchte, über das ich mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben konnte, aber nicht jedem einzelnen alles wieder und wieder erzählen wollte. Eine Professionalisierung, wie sie zur Zeit bei vielen Blogs durch Werbung/Sponsoren, oder "Kooperationen" wie man das heute durch die Blume sagt, im Gange ist, war vor ein paar Jahren noch die Ausnahme.
Zwischendurch habe ich mehrere Blogpausen eingelegt oder nur sehr sporadisch mal etwas veröffentlicht, wenn mir etwas sehr am Herzen lag oder mich die Schreibwut packte.

Doch ich war eigentlich nur die Nachahmerin. Denn das erste Blog meines Mannes entstand bereits 2004 - ein echter Bloggerveteran also. Er war es, der mir den Tipp gab: "Fang doch einfach an zu bloggen." Bis dato wusste ich nicht einmal, was das überhaupt ist: ein Blog.
Der Papa Pelz, zu der Zeit noch unter dem Pseudonym "Pely" schreibend (der Spitzname entstand auf Grund eines Tippfehlers), ließ sich auf seinem damaligen Blog hauptsächlich über Begebenheiten und Zustände aus, die ihn aufregten. Hinzu kamen Urlaubsberichte und dann auch schließlich ab 2005 doch tatsächlich auch die ersten gebloggten Liebesbekundungen mir gegenüber. Beim Stöbern bin ich heute noch einmal auf einen Adventskalender von 2005 gestoßen, denn mein Mann mir schrieb: Jeden Tag eine kleine Liebeserklärung, allerdings ohne mich beim Namen zu nennen. ♥♥♥ (Achtung, Nerdalarm: in Twitter-Sprache hieße diese anonymisierte Ansprache #nonmention ;-) Aber Twitter ist wieder ein anderes Thema, zu dem ich gleich noch kommen werde.)

Wo wir gerade schon im Jahre 2005 hängen geblieben waren... Um zu verdeutlichen, wie selbstverständlich der tägliche Umgang mit dem Internet für uns beide ist, braucht man sich eigentlich nur in Erinnerung rufen, wie wir uns kennengelernt haben. Über das Internet! Ja, wenn ich mir das jetzt so durchlese, sind wir schon echt ein ziemliches Klischee-Bloggerpärchen. Das war mir vorher gar nicht so bewusst. (Wer es genau wissen will, kann übrigens gerne hier die "Zusammenfassung" nachlesen, ebenfalls eine Liebeserklärung meines Mannes an mich zum 10. Jahrestag unseres Kennenlernens.)

Aus pely.blogg.de wurde schließlich, kurz nachdem ich mit dem Bloggen begonnen hatte, teilzeitpazifist.blogspot.de, da mein Mann mit dem Bloghost nicht mehr zufrieden war. Die Themen waren immer noch bunt gemischt und genauso wie in meinem Blog, tauchte der jeweils andere Partner darin praktisch nicht auf.
Das lag aber hauptsächlich daran, dass wir ab Mai 2011 ein gemeinsames Blog, unser Bautagebuch "DaBaTaBu" begannen. Völlig vom Hausbau und der Dokumentation der einzelnen Baufortschritte vereinnahmt, traten die eigenen Blogs in den Hintergrund oder lagen sogar lange brach.

Als bautechnisch wieder Land in Sicht war, zog mein Mann noch einmal mit seinem Blog um, und zwar zum Bloghost Wordpress. Bei mir blieb alles beim Alten. Internet und technischer Fortschritt hin oder her, tief in mir drin, bin ich ein nostalgischer, tradioneller Mensch.
Da ich seit 2012 frisch gebackene Mama war und mich zuhause um unser viel weinendes und schreiendes kleines Tochterwürmchen kümmerte, der Papa Pelz nach seiner Elternzeit aber für den Lebensunterhalt natürlich wieder arbeiten ging, blieb mein Blog weiterhin auf der Strecke. Ich hatte einfach nicht die Muße zum Schreiben. Im Nachhinein bereue ich das wirklich sehr, weil da so viel passiert ist, was ich mir von der Seele hätte schreiben können und sollen. Zum einen Teil habe ich das auch noch später - übrigens auf Drängen meines Mannes! - nachgeholt, wie zum Beispiel im Geburtsbericht unseres zweiten Kindes. Zum anderen Teil werde ich da in naher Zukunft auch sicherlich noch mal drauf zurückkommen und einiges aufarbeiten.
Mit der Geburt unserer Kinder, trat auch der Papa Pelz wieder mehr in mein Blogleben. Er tauchte immer mal wieder auf, und wenn es nur darum ging, ihm einfach mal "Danke" zu sagen.

Hier und heute


Mittlerweile sind wir im Jahr 2015 angekommen. Bloggen wird immer populärer und wir sind nur noch zwei von vielen. Was mich allerdings erst letztens regelrecht aufgeregt hat, war die Sache mit dem noch sehr jungen Papablog meines Mannes. Der Papa Pelz, der bis dato noch als Teilzeitpazifist unterwegs war, zog vor ein paar Wochen zwar nicht schon wieder mit seinem Blog um, eröffnete aber ein zweites, eigenes Blog, in dem er über seine Rolle als Papa, unser Familienleben und Familienthemen aus seiner Sicht schreibt. Innerhalb nicht mal eines Monats tauchte er bereits in der Blogroll eines anderen Familienblogs auf. Ja, diese Papablogger sind ein noch recht seltenes, aber trendendes Phänomen, auf das sich momentan alle zu stürzen scheinen.
Ich gebe zu, dass ich neidisch bin. Hier und jetzt. Öffentlich. :-D Denn auch, wenn ich ja für meine Kinder und v.a. für mich schreibe und mein Blog bisher noch rein privat und nicht gesponsert ist, so tut es mir schon gut, wenn man ab und an mal von außen ein wenig Feedback kommt und auch andere sich für das interessieren, was ich schreibe. Da bin ich ganz simpel auf Belohnungsmodus gestrickt. Leider.

Vielleicht liegt das aber auch daran, dass der Papa Pelz einfach besser im Worldwide Web vernetzt ist, v.a. über den "Kurznachrichtendienst Twitter", wie das in den Nachrichten immer so staksig genannt wird. Zum einen kommt dies natürlich auch dadurch, dass er als IT-Projektmanager eines bekannten Versandhauses mitten im sehr kommunikationsintensiven Arbeitsleben steht. Allein über den Job kennt er schon viele Leute. Wenn man vor den Kindern in einer kleinen Geigenbauwerkstatt "vor sich hinwerkelte" und nun "nur" zuhause sitzt und die Kinder hütet, geht networkingtechnisch live nicht viel - mal abgesehen von Spielplatztalk. Da ist das Internet schon eine wichtige Möglichkeit, mit anderen und v.a. auch anders denkenden Menschen und der "Außenwelt" in Kontakt zu bleiben, oder ab und an mal sogar neue Leute kennenzulernen. Meine Leben spielt sich aber zum allergrößten Teil in der direkten oder näheren Umgebung unseres Wohnortes ab.

Beim Papa Pelz ist das etwas anders. Er war nun bereits zum 2. Mal auf der Konferenz re:publica mit dabei und schlitterte dadurch dieses Jahr ganz unverhofft auch in die Elternbloggerszene, da er spontan überredet wurde, mit zur #blomm zu kommen.
Auf Facebook war ich natürlich auch schon lange, aber mit Twitter konnte ich erst überhaupt nichts anfangen. Mittlerweile haben sogar unsere beiden Kinder Accounts, die natürlich über meinen Mann und mich betreut werden, aber aus der Sichtweise der Kinder geschrieben sind. Meist nutzen wir die Accountnamen allerdings nur, um unsere Kinder in eigenen Tweets zu erwähnen. Und die Twitternamen kennt ihr bereits: das sind nämlich das @Fleischbaerchen und @KleinerAjan. :-)

Für den ein oder anderen mag das exipizionistisch wirken oder gar ein klares No-Go darstellen. Aber es wirkt krasser, als es tatsächlich ist. Mein Mann und ich haben da ungeschriebene, aber dennoch ganz klare Regeln und Grenzen. Ja, wir geben teilweise wortwörtlich wieder, was sich bei uns so im Familienleben zuträgt. Wenn es aber beispielsweise um Fotos geht, steht für uns beide fest, dass die beiden zwar auf veröffentlichten Bildern zu sehen, aber die Gesichter und besonders die Augen nicht zu erkennen sein dürfen. Wenn wir uns im Einzelfall nicht sicher sind, dann reden wir darüber, manchmal sogar so richtig "in echt" - ohne App, Internet oder doppelten Boden.

So ist das also beim Papa Pelz und mir, Mami Sahne. Und wie sehen eure Partner es, wenn ihr mehr oder weniger Privates im Netz veröffentlicht? Wo liegen eure eigenen und die (Schmerz)Grenzen eurer Partner?

Liebe Grüße,

2 Kommentare:

Suse hat gesagt…

Mein Mann ist auch IT-ler und hat keine Ahnung von Twitter und interessiert sich auch nichht dafür. Seit Kurzem hat er auch einen Instagram Account, benutzt ihn aber fast nur, um andere wenige Bilder anzuschauen.
Auf meinem Blog sind die Kinder nur von hinten oder von der Seite, mein Mann fast nie zu sehen. Man weiß nicht, wohin es mit diesem Internet geht. Ich möchte keine Fehler machen.

Wegen Interaktion: Es hilft viel sinnvoll zu kommentieren, das macht sichtbar.

Viele Grüße
Suse

Unknown hat gesagt…

Hallo Suse, ja, kommentieren öffet tatsächlich ganz neue Welten. So langsam macht mir Twitter auch richtig Spaß. Hat fast was von 2ter großer Familie ;-) Vorher war ich eher passiv unterwegs. Genauso ist es auch in der Bloggerszene. Ich freu mich schon auf die Zeit, wenn ich auch dort mehr Austausch habe. Nächstes Jahr möchte ich auch unbedingt mal zu nem Bloggertreffen. Raus in die Welt und rein ins Getümmel! :-D
Liebe Grüße, Anne